Wie ich wurde, was ich bin

Mein Weg zur Yogalehrerin und Entspannungsexpertin

In den ersten Augenblicken nach meiner Geburt war ich schon ein Überraschungspaket, denn wenn man die Ärzte gefragt hat, dann fehlte an mir etwas. Ich hätte ein Junge sein sollen, stattdessen war ich ein kleines Mädchen mit niedlichen schwarzen Monchhichi-Knopfaugen. Ob aus mir wohl schon immer eine Yogalehrerin werden sollte? Oder Entspannungsexpertin? Für mich ist es rückblickend heute eine große Überraschung, wie mein Weg bisher verlaufen ist. Aber fest steht: Ich war schon immer glücklich, wenn ich jemandem helfen konnte, der sich nach unserem Kontakt besser fühlte oder schlauer war als vorher. Und das hat sich bis heute nicht geändert. Hier erfährst du die Stationen meines Lebens, die mich zur Yogalehrerin und Entspannungsexpertin gemacht haben.

  1. im Sommer 2003: Als Teenie im Fotofachgeschäft. In diesem Sommer hat das Hoch Michaela uns alle fest im Griff. Es ist das Jahr der großen Hitzewelle. Ich bin 16 und jobbe samstags gerne im klimatisierten Fotofachgeschäft, in dem ich mein Schülerpraktikum gemacht hatte. Meine Mutter ist schockiert: “Ich hab dich nicht aufs Gymnasium geschickt, damit du Verkäuferin wirst!” – Ich verstehe aber nicht so richtig, was sie daran schlimm findet. Es ist kühl, sauber und ich finde es prima, Menschen zu beraten und ihnen zu erklären, welcher ISO Wert der richtige für ihr Fotoprojekt ist.
  2. 01.09.2005: Süße 18 – Was mach ich nach der Schule? Die Schule ist vorbei und für die Jungs ist klar: Es geht zum Bund oder sie werden Zivi. Was ist mit den Mädels, die noch so richtig wissen, was aus ihrem Leben werden soll? Ich entscheide mich erstmal für ein FSJ – ein freiwilliges soziales Jahr. Beim Deutschen Roten Kreuz herrscht auch damals schon Personalmangel in der Altenpflege und so werde ich (fast) genauso eingesetzt, wie die Angestellten und Auszubildenen in der Pflege. Morgens auf Station wecken, waschen, anziehen, zum Frühstück bewegen, dokumentieren, zur Alarmklingel laufen. Für mich ist es ein toller erster Job mit viiiielen wunderschönen Momenten und auch viel – Du errätst es – Stress!
  3. 01.08.2006: Die ersten Rückenschmerzen als 🐝 Azubine. Wow, was für ein Tag: Ich habe mich entschieden und beginne meine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau in einer Parfümerie. Das bedeutet freundlich lächeln und laaaaange stehen. Herumsitzen, wenn eine zahlungsfreudige Kundin hereinkommt geht ja gar nicht, erklärt meine Chefin. Recht hat sie. Nach langen Arbeitstagen machen sich in den kommenden Monaten die ersten Rückenschmerzen bemerkbar.
  4. 12.11.2011: “Frau Grunwald, haben Sie schon mal an Yoga gedacht?” Ich bilde mich weiter und arbeite mittlerweile nicht mehr im Verkauf, sondern im Büro im Einkauf. Da muss ich nicht mehr so viel stehen, sondern kann sitzen. Kein Witz: ich denke damals, das wäre besser. Die Arbeitszeiten und das drumherum sind auch besser, aber die Rückenschmerzen natürlich nicht. Und eine neue Stressquelle kommt dazu: Termine, Emails, Anrufe, Zahlen…  An manchen Tagen hab ich das Gefühl mein Kopf steht kurz vorm Platzen. Und damals werde ich gefragt: “Frau Grunwald, haben Sie schon mal an Yoga gedacht?”. Hab ich nicht, aber ich wills versuchen.
  5. 13.05.2012: Eine Mischung ist Twister und Sanskrit Sprachkurs. Und jetzt die rechte Ferse in den Boden pressen und Mula Bandha setzen… Ich fühle mich wie bei einer Mischung aus dem Spiel Twister und einem Sanskrit Sprachkurs 😂. Bei meiner ersten Yoga Stunde im Fitnessstudio verstehe ich das meiste NICHT. Trotzdem fühlt sich das, was ich da mache super an! Gabriele Heine ist meine erste Yoga Lehrerin. Wegen ihr gehe ich jeden Sonntag um 10 ins Fitnessstudio und bringe danach auf Wolken schwebend Brötchen für ein spätes Frühstück mit.
  6. 21.01.2016: Zuckerbrot und Peitsche. Yoga tut mir so gut. Ich weiß noch, dass ich mich nach einer Yoga Stunde fühle, wie nach einem Kurzurlaub: Erfrischt, entspannt, locker. Trotzdem merke ich, dass ich in der großen Fitnessstudio Gruppe nicht so gut verstehe, wie die Übungen richtig gehen. Also ist klar: Ich will in ein “richtiges” Yogastudio, um Yoga vernünftig zu lernen. Nirgendwo hätte es besser sein können, als bei kamayoga bei Kathrin Manthey. Sie ist sanft und sie ist streng. Bei ihr lerne ich nicht nur den Sonnengruß, sondern auch, wie ich meine Matte leise ausrolle und im Yogaraum vollkommen still bin. Zuckerbrot und Peitsche. Ich glaube, ich habe 3 Kurse hintereinander bei ihr gemacht.
  7. 07.08.2017: Yoga Urlaub in St. Peter Ording im Kubatzki. Mädelsurlaub! Mit einer meiner liebsten Freundinnen geht es für einige Tage an die See nach St. Peter Ording. Und da wir beide in letzter Zeit unsere Liebe zu Yoga entdeckt haben, wird es ein Yoga Hotel. Nein DAS Yoga Hotel: Das Kubatzki (große Empfehlung 🤍) Laut Programmheft kann man dort morgens 2 Stunden Yoga machen, spät brunchen, am Meer spazieren, in die Sauna gehen, nachmittags wieder 2 Stunden Yoga machen und wunderbar vegetarisch oder vegan essen. Was willst du mehr? Ich will genau das. Entweder würde ich danach nie wieder Yoga machen wollen 🙈 – Oder ich würde entzückt sein 😂
  8. 09.08.2017: Ein Job mit WOW-Glow. Und ich bin SO entzückt! So viel und lange Yoga zu machen ist natürlich mega anstrengend, aber auch wunderschön! Zu der Zeit ist unter anderem Iris Janssen im Kubatzki (das ist sie heute noch regelmäßig) und gibt 2 offene Yoga Stunden. Meine Freundin und ich sind beide hingerissen von ihrer Ausstrahlung. Ihre harmonische Lebensenergie strahlt aus jeder Zelle, sie ist entspannt, locker, frei und zieht mich total in ihren Bann. Offenbar ist der ultimative Weg super intensiv Yoga zu erleben: Selbst Yoga Lehrerin zu sein. OK, hold my Chai Latte. 😉
  9. 13.10.2017: Info Abend bei Robert – genau das richtige. Wenn ich eine Idee habe, dann geht es mit dem Umsetzen bei mir am liebsten ganz schnell. Also suche ich direkt Ausbildungen raus und gehe zum Info Abend. Damals gibt es noch das Yoga Vidya Center von Robert Aulinger in Bochum. Nach dem Info Abend ist für mich klar: Diese Ausbildung ist genau das richtige für mich! Es geht um Yoga, es geht um Anatomie, um Gesundheit. Aber es geht auch um Philosophie, den Sinn des Lebens, Spiritualität, Gesellschaft, Natur, Psychologie. Also quasi alles, worüber ich in den letzten Jahren hier und da gelesen habe und was mich interessiert. It’s a match.
  10. 09.07.2018: Ich gebe den ersten Unterricht. Voller Aufregung bin ich kurz vor der ersten Lehrprobe in meiner Ausbildungsgruppe. Oh man, mir klopft das Herz. Mit Blick auf meinen Mini Wecker, meine Aufzeichnungen und meine Gruppe zeige ich alle Übungen, erkläre die Wirkungen und bin hochkonzentriert. Am Schluss der Stunde lasse ich meine Gruppe Stück für Stück ihren ganzen Körper entspannen, wie ich es gelernt habe. Nach der Stunde sagt ein Schüler (der immer ziemlich grimmig ist), er habe noch nie so sehr entspannen können, wie bei meiner Lehrprobe und ich hab Herzchen in den Augen. So: 😍
  11. 15.12.2019: Die Yoga Lehrer Prüfung. An diesem Tag wird es ernst: In Europas größtem Yogazentrum habe ich meine praktische Abschlussprüfung vor einer erfahrenen Yoga Lehrerin. Ich gebe die Stunde, versuche an alles zu denken und meinen Teilnehmer*innen eine schöne Zeit zu schenken. Nach 60 Minuten löse ich die Endentspannung auf und beende die Stunde. Geschafft! Meine Prüflehrerin beglückwünscht mich und versichert mir, dass meine zukünftigen Kursyogis sich auf meinen Unterricht, die Entspannung, meine ruhige Art und meine sanfte Stimme sehr freuen können. Juchuuuu!
  12. 14.02.2021: Der erste Kurs – Schwangeren Yoga. Great News: Meine beste Freundin ist SCHWANGER! Das ist für mich fast so aufregend, wie selbst schwanger zu sein, weil sie wie meine Schwester ist (auch wenn ich schon 2 Schwestern habe). Und wie cool, dass ich ja ausgebildete Yogalehrerin bin. So kann ich ihr einen privaten Yogakurs schenken, um ihre Schwangerschaft gut zu begleiten. ❤️ Mein allererster Yogakurs als Lehrerin.
  13. 19.09.2021: Faszien Yoga Workshop, ich treffe Angelika. Das Ende meiner Ausbildung ist schon so lange her und ich liiiebe es, neues zu lernen. Da ich von meinen Ausbildungskolleg*innen immer wieder Gutes gehört habe, fällt die Entscheidung leicht, bei YOGABILITY in Herdecke eine Faszien Yoga Ausbildung bei Amiena Zylla zu machen. Sie soll eine Vorreiterin des Faszien Yoga sein und: Oh mein Gott! Nach diesem Wochenende fühle ich jeden Kubikzentimenter in mir. Bei der Ausbildung lerne ich die Teilnehmerin Angelika kennen, die – halt dich fest – ein Studio in meiner Heimatstadt Herne hat und noch nach Yogalehrerinnen sucht, die gerne in ihren Räumen unterrichten möchten.
  14. 01.10.2021: Treffen in Angelikas Studio zum Pläne schmieden. Ratz Fatz treffen Angelika und ich uns in ihrem Studio und besprechen, wie wir uns eine Zusammenarbeit vorstellen. Super: Wir sprechen eine Sprache und sind uns schnell einig. Wie aufregend! Mein erster Schritt in die Selbstständigkeit! Ich werde einen Hatha Yogakurs für Anfänger im Studio geben. Ich brauche nur noch Kursteilnehmerinnen. Ich eröffne ein Instagram Konto und einen Tag später poste ich meinen allerersten Beitrag.
  15. 22.12.2021: Ein Kurs, der alle happy macht. Die Zeit rast und ich gebe die letzte Kursstunde meines Yoga Kurses. Meine Kursyogis sind happy über die gemeinsame Zeit und ich bin es auch. Sie lieben vor allem, dass sie sich so gut bei mit entspannen können. Einige sagen direkt zu, im neuen Jahr einen Folgekurs buchen zu wollen. Es ist so schön, das Wohlergehen anderer mit meiner Stimme und meiner Leidenschaft zu verbessern. Der beste Nebenjob der Welt! Und der erste von vielen weiteren Kursen, die ich im Yoga Live Studio in Herne gebe.
  16. 09.01.2022: Durch Interviews zur Klarheit. Die Hilfe, die ich anderen geben kann, ist darauf beschränkt, dass sie Montags oder Mittwochs um 19:00 Uhr Zeit haben UND in der Nähe des Yogastudios wohnen. Ich stelle schnell fest, dass das auf die meisten Frauen leider nicht zutrifft. Darum wächst der Wunsch, ein online Angebot zu machen, mit dem ich bei der Entspannung helfen kann. Um die Bedürfnisse von gestressten Frauen besser kennen zu lernen, mache ich eine Reihe von Interviews und will wissen: “Womit hast du zu kämpfen, wenn es um Stress in deinem Job geht?” – Die Gespräche gehen tief und zeigen mir, wie negativ der Alltag und das Privatleben vieler Frauen durch Jobstress beeinflusst wird. Mir wird klar, dass ich unbedingt etwas dafür tun will, dass es ihnen besser geht!
  17. 02.04.2022: Der erste online Workshop bringt Entschlossenheit. Ich veranstalte einen online Workshop mit Übungen zum Stressbewusstsein und einer kleinen Yoga Einheit. 13 Frauen sind dabei und arbeiten 5 Tage lang mit mir an ihrem Stress. Die Woche ist intensiv und es macht mir riesigen Spaß mit ihnen im Austausch zu sein. Ich lerne noch mehr über typische Alltagsprobleme und welche Hilfe Frauen mit stressigen Jobs wirklich brauchen. Meine Vision wird noch klarer: Hier werde ich gebraucht. Hier kann ich viel bewegen. Mein Entschluss wächst: Ich werde einen online Kurs zu diesem Thema anbieten, um noch mehr Frauen zu Entspannung und einem erfüllten, schönen Feierabend zu helfen.
  18. Heute: Ich bin Yoga Lehrerin und Entspannungsexpertin. Ich gebe natürlich weiter Yogakurse im Studio, das liebe ich! Und ich biete online mehrere Tools an, die gestressten Frauen das Abschalten leichter machen. Z.B. das Yoga Routinen Set, das sich schon über 300 Frauen runtergeladen haben, die gerne regelmäßiger Yoga machen möchten. Ich sende meinen Yogaletter alle 1-2 Wochen an gestresste Frauen für regelmäßige Impulse rund im Yoga, Stress und Entspannung. Ich biete eine 1:1 Begleitung an, um im direkten Kontakt Relax-Routinen zu finden, die nicht stressen. Mindestens 1x im Jahr biete ich mein live Online-Gruppenprogramm “Abschalten im Feierabend” an. Da sind noch mehr Ideen in mir: Für noch viel mehr glückliche und entspannte Frauen, die ihre Freizeit genießen können!