3 unverzeihliche Fehler, wenn du abends zu viel an die Arbeit denkst

Und wie du diese Fehler vermeidest, um den Tag loszulassen

Kennst du das? Du kommst nach Hause und möchtest den Arbeitstag hinter dir lassen und abschalten. Aber dein Job lässt dich nicht los. Immer wieder musst du an die Arbeit denken. Offene To-dos fallen dir ein und du überlegst, den Laptop nochmal anzumachen und nur schnell kurz …

Meiner Erfahrung nach sind es diese 3 unverzeihlichen Fehler, die dich abends noch an die Arbeit denken lassen.

Lies weiter, welche das sind und wie du sie vermeiden kannst.

Fehler 1: Du „putzt nur die Ecken“

Das Problem

Stell dir vor, du hast eine Katze. Und jeden Abend, wenn du von der Arbeit nach Hause kommst, machst du zuallererst einen Inspektions-Rundgang und schaust in alle Ecken deiner Wohnung. Denn deine Mieze benutzt ihr Katzenklo nicht. Das ist natürlich ein unmöglicher Zustand, aber du liebst deine Katze und würdest sie nie weggeben. Und bestimmt ist es nur vorübergehend. An manchen Tagen hat sie nichts gemacht. Manchmal doch, an eher ungünstigen Stellen. Dann putzt und wäschst du alles und hoffst, dass es morgen besser wird.

Ziemlich genau so ist das auch, wenn du deinen Fokus nur auf die Entspannung legst, um abends deinen Jobstress hinter dir zu lassen. Du machst damit nur die Ecken wieder sauber. Das ist wichtig, ohne geht es nicht. Aber löst du damit dein Problem?

Am nächsten Tag wiederholt sich das ganze, mehr oder weniger intensiv. Denn mit Yoga, Sport, Achtsamkeit und Entspannung als Ausgleich konzentrierst du dich nur auf das Symptom, statt auf die Ursache.

Tu stattdessen das

Statt „nur die Ecken zu putzen“, also mit Entspannung nur Symptome zu beseitigen: Finde heraus, warum deine Arbeit dich bis in deine Freizeit herein so beschäftigt.

Meist kitzelt deine Arbeit eine Überzeugung in dir, die dich unbewusst tief beschäftigt. Etwas, womit du zutiefst unzufrieden bist. Bekommst du z.B. immer doppelt so viele Aufgaben, als du bewältigen kannst? Aber du hast den Anspruch an dich, perfekte Arbeit zu leisten und immer jede Deadline einzuhalten? Das steht in krassem Gegensatz zueinander und wird dich täglich sehr unzufrieden in den Feierabend gehen lassen. Es lohnt sich, hier genauer hinzusehen und diese Themen anzugehen.

Fehler 2: Du fällst auf die „Leere-Liste-Illusion“ herein

Das Problem

An manchen Tagen gibst du gut und gerne 200 % im Job. Du ackerst wie verrückt, damit du endlich alle Aufgaben abarbeitest und deine To-do-Liste leer wird. Aber du hast einfach IMMER zu viel auf dem Schreibtisch. Wie kann dein Chef das nicht sehen? Wieso bringt er dir so viele Aufgaben, dass deine Schreibtischplatte mit Dokumenten tapeziert ist?

STOP, das ist ein klarer Fall der „Leere-Liste-Illusion“!

Du denkst, dass deine Arbeit schaffbar ist. Dass du nur so viele Aufgaben bekommst, wie du auch bewältigen kannst. Das stimmt aber nicht. Dein Chef handelt als Unternehmer nach dem wirtschaftlichen Prinzip. Das bedeutet (leider): möglichst viel Ertrag für möglichst wenig Einsatz. Dein Chef will immer, dass du so viel wie möglich schaffst. Du wirst also an 99 von 100 Tagen mehr Aufgaben haben, als du schaffen kannst. – Die leere To-do-Liste gibt es nicht.

Und um nochmal an Punkt 1 zu erinnern: Wenn du erst dann zufrieden mit dir bist, wenn du alles abgearbeitet hast, dann wirst abends NIE zufrieden sein und jeden Abend noch an die Arbeit denken.

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Tu stattdessen das

Konzentriere dich auf das, was in deinem Einflussbereich liegt. Dein Chef wird nicht jederzeit wissen, was du alles auf dem Tisch hast und wie viel du davon schaffen kannst. Er gibt dir einfach so viel wie möglich und hofft auf das Beste. Es ist dein Job sicherzustellen, dass deine wichtigsten Aufgaben erledigt werden. Und deinen Chef dann zu informieren, was dafür liegen bleibt. Du kannst auch die Prioritäten mit ihm abstimmen und fragen, was seiner Meinung nach zuerst erledigt werden muss.

Wenn du es so angehst, hat das gleich 2 Vorteile:
  1. Dein Chef sieht, dass du über den Tellerrand schaust und strategisch mit deinen Aufgaben umgehst. Das ist eine gefragte Eigenschaft und hebt dich positiv ab von denen, die nur meckern und jammern, statt nach Lösungen zu suchen.
  2. Du kannst zufrieden abends mit der Arbeit abschließen und dich auf deine Freizeit konzentrieren, denn du hast dein Bestes gegeben und deine wichtigsten Aufgaben in deiner Arbeitszeit erledigt.
 

Fehler 3: Du „machst einfach die Musik laut“

Das Problem

„Laaast Christmas, I gave you my heart …“ Stell dir vor, in deinem Schlafzimmer läuft ganz leise dieser Song. Aber: du hast ihn gar nicht angemacht. Du hast nicht mal einen Musikplayer im Schlafzimmer. Woher kommt diese gedämpfte Musik? Fest steht, dass du dir diesen Song auf gar keinen Fall anhören willst.

Also machst du kurzen Prozess, stellst deine Bluetooth-Box ins Schlafzimmer und lässt stattdessen auf Spotify das Michael Bublé Weihnachtsalbum laufen. Herrlich. Endlich ist dieser nervige Song verschwunden, richtig?

Ähnlich nachhaltig (nämlich gar nicht) ist es auch, wenn du auf diese Art von der Arbeit abschalten willst, wie es die meisten tun.

Nach einem langen und anstrengenden Tag möchtest du abends nicht mehr an den Job denken und suchst einen Ausgleich. Dein Sofa zwinkert dir zu. Fast kannst du die weichen Polster sagen hören: „Leg dich zu mir. Wir haben auf dich gewartet. Ich und Instagram, Netflix, Amazon und der gute Wein!“

Und es tut ja auch so gut, sich in diese Wolke der Ablenkung fallen zu lassen. Nur ist all das eben nur Ablenkung – wie Michael Bublé lauter zu machen, um Last Christmas nicht mehr hören zu müssen.

Sobald du die laute Musik ausmachst (TV ausmachst, Handy weglegst), weil du schlafen willst, geht das Gesumme wieder los. Last Christmas ist wieder da. Die Gedanken an deinen Job kommen wieder. Das Gedankenkarussell dreht sich.

Tu stattdessen das

Wenn dich ein Arbeits-Thema mental beschäftigt, dann nimm dir bewusst die Zeit, es zu durchdenken. Ordne deine Gedanken, indem du sie aufschreibst. Bestenfalls schließt du deine Arbeitsschritte aber auch schon in deiner Arbeitszeit ab. Erlaube dir Stille, ohne dich permanent beschäftigt zu halten. Eine Pause, um die Themen gedanklich zu ordnen, bringt dir oft mehr, als bis zum Ende der Arbeitszeit in die Tasten zu hauen.

Zusammenfassung: Die 3 unverzeihlichen Fehler, die dich abends an Arbeit denken lassen

  1. Du „putzt nur die Ecken“ – Also du linderst nur Symptome, statt die Ursache anzusehen
  2. Du fällst auf die „Leere-Liste-Illusion“ herein – Du erwartest, dass deine Arbeit jemals schaffbar wäre
  3. Du „machst einfach die Musik laut“ – Du lenkst dich ab, anstatt dir Zeit zu nehmen, Themen abzuschließen

Eine Anleitung, was du jetzt konkret tun kannst, liest du im Ratgeber-Artikel: Mit diesen 3 Tipps abends deinen Job loslassen und abschalten