Ab wann wird aus Anspannung eigentlich Stress?

„Ich bin voll im Stress.“ – „Ach, mach dir keinen Stress.“, täglich benutzen wir das S-Wort.

Aber was ist denn eigentlich „echter Stress“ und was ist nur „Aufgeregtheit“ oder „Anspannung“ oder „viel zu tun“?

Ab wann wird aus Anspannung eigentlich Stress?

Was sagt die Wissenschaft?

Klar ist: An sich ist Stress einfach eine biologische Funktion, um unseren Körper für Ausnahmesituationen bereit zu machen. Du weißt schon, der Säbelzahntiger und so 😊

Weißt du nicht? OK, ich erklärs nochmal kurz: Die Stressreaktion passiert dann, wenn wir uns einer lebensbedrohlichen Gefahr befinden und maximal handlungsfähig sein wollen für die 2 Reaktionen: um unser Leben rennen oder um unser Leben kämpfen. Denn genau das waren in der Steinzeit die Alternativen, die der Mensch hatte, wenn der berühmte Säbelzahltiger um die Ecke kam. Das nennt man Flucht-Kampf-Mechanismus.

Was passiert mit dir bei Stress?

Heute ist das lange nicht mehr so. Aber dein Gehirn funktioniert noch immer nach dem gleichen Prinzip. Auch, wenn du nicht um dein Leben rennst oder kämpfst, macht dein Körper dich dafür bereit. In dem er z.B. Stresshormone ausschüttet, die dich in einen Tunnelmodus befördern. Nichts ist mehr wichtig, außer das Problem. Du hast keinen „Sinn“ mehr für Nebensächliches, wie: Hobbies, ein gutes Buch lesen, gute Gespräche, dem Gegenüber aufmerksam zuhören, freundlich sein, nett reagieren, sich in den anderen reinversetzen, Libido, Zärtlichkeit, gute & gesunde Ernährung. Dein Körper ist nicht mal mehr für eine normale Verdauung zu haben, oder eine normale Durchblutung. Die Liste kann endlos so weiter gehen.

Und was macht Stress mit deiner Feierabendplanung?

Vielleicht ist dir auch grad klar geworden, warum dein Feierabend nach der Arbeit nicht so richtig entspannend ist. Kann es vielleicht sein, dass dein Körper abends zuhause immer noch im „Überlebensmodus ist“? Könnte das der Grund dafür sein, dass du einfach nicht abschalten kannst?

Nach meiner Erfahrung ist es genau das, was uns davon abhält, im Feierabend wirklich zu entspannen. Darum können wir uns nur so schwer mit schönen Dingen zu beschäftigen, Freunde treffen, uns konstruktiv mit der Familie auseinandersetzen oder Quality Time mit Schatzi haben.

Was hat dein Unterbewusstsein mit Stress zu tun?

Der Unterschied von echtem Stress und schöner Aufgeregtheit, wenn viele tolle Dinge gleichzeitig zu tun sind, ist das Gefühl von Bedrohung. Das Gefühl, einer Sache nicht gewachsen zu sein. Natürlich weißt du, dass dein Leben nicht wirklich bedroht ist, aber dein Gehirn lässt sich da nicht so leicht überzeugen. Sobald du also (auch unterbewusst – ach was: vor allem unterbewusst) ein Gefühl hast, wie: „Das schaff ich nicht. Ich bin nicht gut genug. Ich mach es nicht richtig. Ich bin nicht schnell genug. Ich werde meinen Kolleginnen nicht gerecht“, dann meldet dein Gehirn den Ausnahmezustand und die Stressreaktion geht los.

Naja, ich weiß nicht, wie es dir geht. Aber so unterbewusst… die können ganz regelmäßig kommen, diese Gedanken, oder?

Musst du also dem Stress entkommen?

Ich denke, wir sind uns einig: Stress lässt sich nicht vermeiden. Dafür sind wir nicht gemacht – und er ist auch gut, um z.B. kurzfristig in einen Tunnelmodus von Superpower zu kommen, um Dinge zu erledigen, die wir sonst nicht schaffen würden. Eine echt knackige Deadline einhalten, eine wichtige Aufgabe erledigen. Oder auch wirklich Ernstes, wie in einem Notfall schnell richtig reagieren. Dafür brauchen wir unsere Stressreaktion. Wichtig ist eben nur, dass wir unserem Körper auch gut signalisieren können, dass die Stresssituation vorbei ist und wieder Zeit und Muße für Schönes da sein darf.

Wie beendest du deine Stressreaktion?

Wie machst du das eigentlich: deinen Stress beenden? Welche Strategien hast du, um abends runterzukommen?
Falls du noch nach Ideen suchst: Wie wärs mit Yoga? Im Yoga Routinen Set findest du zwei 7-Minuten Yoga Einheiten für eine kleine Auszeit.

Lad es dir runter und schreib mir, wie du deinen Stress des Tages beendest!