Wie ein Welpe.
Mit einem neuen Spielball.
So war ich zu Beginn meiner Selbstständigkeit 2021.

Und genau das war das Problem: Weil ein Welpe zwar immer auf den Ball schaut.

Aber nur aus der puren Freude für sich selbst spielt. Nicht um dem Ball ein tolles Spiel zu schenken.

Da passiert es leicht, dass er ihn vor lauter Aufregung mit den plüschigen Taps-Pfoten zu weit weg kickt.

So ungefähr sahen meine Anfänge beim Verkaufen digitaler Produkte aus.

Meine größten Fehler machte ich bereits bei der Entwicklung der Produktideen.

Hier kommen die egozentrischsten 3 Fehler, die mich Kunden gekostet haben. Und Strategien, wie du sie vermeidest.

Fehler #1 beim Verkaufen digitaler Produkte: Nett ist der kleine Bruder von …

Ein großes Ding, das ich 2022 verkackt habe, war mein Launchevent. Ja, ich bin direkt anspruchsvoll gestartet und habe mir einen Kurs geleistet, in dem ich das Verkaufen mit Launches und Events gelernt habe.

Wie du sehen wirst, hat es mir trotzdem nix gebracht. Haha.

Was war mein Fehler?

Ich habe den Stress-Kompass Workshop entwickelt:

Ein 5-tägiges Gratis-Event, bei dem die Teilnehmer Lust bekommen sollten, meinen Online-Kurs ‘Endlich Feierabend‘ mit Yoga, Meditationen und Übungen zum Abschalten vom Job zu kaufen.

Das Ziel: Verstehen, warum sie gestresst sind und wie eine Lösung aussehen könnte.

Mein Versprechen für den Workshop siehst du im Bild: Der Weg zu Entspannung und Balance. In 5 Tagen zu mehr Klarheit.

Digitale Produkte verkaufen_ Stress-Kompass Workshop

Klingt gut, oder? Dachte ich auch.

Leider habe ich beim Konzipieren des Workshops die Hauptsache übersehen.

Fakt ist: Der Weg zu Entspannung und Balance löst kein echtes Problem. Sondern ist ‘nice to have’.

Einfach nur nett. Und wie wir wissen, ist ’nett‘ der kleine Bruder von …

Wo ist das Problem?

Durch meine Erfahrung wusste ich zwar, dass es ein Problem ist, wenn man die Ursache für seinen Stress nicht kennt.

Aber es reicht nicht, wenn nur ich als Expertin ein Problem sehe – viel wichtiger ist, dass es meinen Kunden bewusst ist!

Und leider stimmt es:

Ohne Problembewusstsein sind Menschen nicht handlungsbereit.

Die Evolution hat uns gelehrt, dass es für unser Überleben am wichtigsten ist, sich vor Gefahren zu schützen.

Unsere Vorfahren konnten es sich nicht leisten, vom nächsten leckeren Abendessen zu träumen, wenn ein Säbelzahntiger vor der Höhle lauerte.

Deswegen reagieren wir auf Probleme sofort. Wünsche aktivieren uns weniger stark – Vor allem, wenn sie eher klein und nur ‘nett’ sind.

3 Beispiele, wie der Workshop ein Problem meiner Zielgruppe gelöst hätte

  • Den Laptop abends zuklappen und nicht mehr an die Arbeit denken: In 5 Tagen zu deinem Feierabend-Ritual.
  • Das Gedankenkarusell auf dem Sofa stoppen: 5 Meditationen, um den Job abends aus dem Kopf zu streichen.
  • Frei-Zeit: Lerne in 5 Tagen, wie du mit Journaling deinen Arbeitstag abschließt und den Kopf für die schönen Dinge im Leben frei machst.

Du siehst, in jeder Überschrift steckt ein Versprechen: Die Lösung eines Problems.

Das macht ein Produkt so attraktiv wie eine Tafel Milka Schoko & Keks während einer Diät.

Für diese Themen hätte ich viele Anmeldungen bekommen – Egal ob als Gratis-Produkt oder als Bezahlprodukt.

Anders beim Stress-Kompass-Workshop – Da gab es nur 8 Anmeldungen, trotz 4 Wochen Werbung. Obwohl er gratis war.

Damals hatte ich meine Kunden noch nicht genug im Fokus. Ich war so sehr davon überzeugt, besser zu wissen, was gut für sie ist – daraus habe ich mein größtes Learning gezogen:

Dein Angebot muss ein Versprechen machen und ein Problem lösen:
Nur dann wird es von ‚nice to have‘ zu einem ‚Must-have‘.

Möchtest du mehr Must-Have-Charakter für dein digitales Produkt schaffen?

Dann lade dir meinen Sales Post Guide runter. Dort findest du eine Anleitung, wie du dein Angebot in einem Beitrag so beschreibst, dass es “catcht”.

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Fehler #2: Du willst digitale Produkte verkaufen? Ohne Feuer, keine Feuerwehr!

„112 – Ist da die Feuerwehr?“

„Ja, was ist der Notfall?“

„Kommen sie schnell – es könnte bald brennen.“

„Bald? Tut mir leid, da kann ich niemanden schicken.“

„Aber ich sehe es: Der Bauernsohn steht im trockenen Heu und zündelt – das Feuer kann jederzeit ausbrechen!“

„Rufen Sie wieder an, wenn es so weit ist: ohne Feuer, keine Feuerwehr.“

Mein nächster Fehler war ähnlich frustrierend wie dieses Telefonat.

Ich hatte ein hilfreiches Produkt entwickelt, das ein Problem löst.

Die Tagesfokus-Meditationen: Kurze Meditations-Audios mit Affirmationen, um gestärkt, klar und voller Fokus in den Tag zu starten.

Digitale Produkte verkaufen_ Tagesfokus-Meditationen

Cool, oder? Ich dachte es zumindest. Aber leider nein, nur 3 Personen haben es gekauft.

Es war, als hätte ich meinen Kunden ein super scharfes Messer angeboten – aber sie hatten keinen Hunger auf den Apfel, den sie damit schneiden könnten.

Und so kam ich zu meinem nächsten Learning:

Das Problem, das das Produkt löst, muss bereits dringend sein – Sonst wird nicht gekauft.

Fehlender Fokus am Tag ist ein Problem. Ein spürbares. Aber ohne eine Situation, in der es eskaliert, fehlt der Kaufanreiz.

Denn ich könnte ja auch morgen an meinem Fokus arbeiten. Oder nächste Woche. Oder irgendwann.

3 Ideen, wie meine Tagesfokus-Meditationen ein Feuer gelöscht hätten

  • 1+ im Abi – Dein Ticket zum Erfolg: Diese Meditationen helfen dir, konzentriert zu lernen, damit du dein Abi meisterst.
  • Frist für Steuererklärung überzogen? Aufschieben war gestern: Diese Meditationen helfen dir, die Steuer mit Laserfokus in 2 Tagen vorzubereiten.
  • Yogalehrerin in Zeitnot – Bereite deine Yogastunden in der Hälfte der Zeit vor: Mit Fokus und Intention.

Du siehst: Mit einem brennenden Feuer im Hintergrund kannst du deinen Kunden besser helfen. Weil sie dann eher bereit sind, deine Hilfe durch ein digitales Angebot anzunehmen.

Merke:

Prävention ist unsexy.
Menschen bewegen sich leider erst, wenns schon kokelt.

Ohne Feuer, kein Feuerwehr-Einsatz: dein Angebot bleibt in der Garage.

Die Podcast-Folge zum Artikel

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Fehler #3: Lass “billige Probleme” bei digitalen Produkten links liegen

Weißt du, was passiert, wenn in einem Warenlager ein Fehlalarm ausgelöst wird?

Im Hintergrund läuft alles automatisch ab. Bei einem Feueralarm gehen die Infos über Adresse und Art der gelagerten Ware direkt an die Feuerwehr.

Was meinst du, wie viele Fahrzeuge losgeschickt werden, wenn stark brennbare Waren in einem Parfümerie-Großlager sind?

Ich sags dir: Sechs!

So viele blinkende Sirenen standen vor unserer Tür, als ich in der Zentrale einer großen Parfümeriekette gearbeitet habe.

Das führt mich zu Thema Nummer 3:

Ein großes Problem braucht eine große Lösung.

Für die Produktentwicklung bedeutet das:

Ein teures Problem erlaubt eine teure Lösung.
Ein ‚billiges‘ Problem verdient nur eine ‚billige‘ Lösung.

Was sind ‚billige‘ Probleme für unsere Kunden?

Es sind Probleme, die nicht besonders dringend und quälend sind. Die kaum emotionale, mentale oder finanzielle Kosten verursachen.

Deshalb geben Kunden für die Lösung entsprechend wenig Geld aus.

Beispiele für kleine Problemchen:

  • Der Wasserhahn tropft.
  • Das Ablegen von Eingangsrechnungen ist umständlich.
  • Das Design eines Instagram-Carousel-Posts dauert lange.

Ja, es sind Probleme, die einigermaßen drängend sind und Kunden würden dafür Geld ausgeben.

Wie viel, ist individuell.

Für den Wasserhahn – je nach Nerv-Faktor – zwischen 5 € – 50 €.

Für die Rechnungen und den Post – je nach Zeitmangel – zwischen 20 €- 150 €.

Aber klar ist: Einen Kurs, um Rechnungen schneller und einfacher abzulegen, wirst du nicht für 500 € verkaufen können.

Die Lösung eines größeren Problems schon:

‚Wie du deine Buchhaltung selbst erledigst und dabei jede Woche 5 Stunden sparst‘ – Dieser Kurs kann locker 500 € kosten.

Ich habe tatsächlich 535 € für meinen Buchhaltungskurs bei einer Steuerberaterin bezahlt. Und das ist er auch wert.

Daraus folgt mein drittes und letztes Learning für dich:

Lass die billigen Probleme für deine Hauptprodukte links liegen.

Klar, für ein 49 € Mini-Produkt ist ein Mini-Problem angemessen.

Wenn du aber digitale Produkte im Bereich von 200 bis 600 Euro entwickeln und verkaufen willst, achte darauf:

Dein Produkt sollte

1. die Lösung für ein Problem sein, das
2. dringend ist und dessen Lösung
3. wertvoll für deinen Kunden ist.

Das hat mich Kunden gekostet

Nachdem mir diese Learnings bewusst sind, ist klar, warum sich mein erster Online-Kurs ‘Endlich Feierabend’ bei meinem ersten Launch nicht verkauft hat.

Ich brach alle 3 Regeln: Ich habe das Problem nicht herausgestellt und mich nicht an eine Zielgruppe gewendet, für die das Problem dringend und extrem lösenswert ist.

Doch das hat mich nicht aufgehalten. Ich habe weiter recherchiert und gelernt.

Es war ein Prozess, bei dem ich Schritt für Schritt mein Angebot angepasst habe: Mein Wording geschärft, meine Zielgruppe besser verstanden und schließlich den Nerv getroffen habe.

Bis schließlich 2023 die ‘Afterwork-Oase’ draus wurde, die sich mit meinem neuen Launch-Event, der ‘Entspannt von Kopf bis Fuß’-Challenge für 447 € trotz kleiner Reichweite 10x verkauft hat.

Digitale Produkte verkaufen_ Afterwork-Oase
Mein größter Erfolg dabei war allerdings nicht der Umsatz – Sondern dass ich verstanden habe, was funktioniert. Und was nicht.

Dieser Moment hat mein Business wirklich verändert.

Digitale Produkte verkaufen: Was machst du draus?

Wie im Leben – so im Business: Keiner muss alle Fehler selbst machen. Du hast von meinen 3 Fehlern gelesen.

Jetzt bin ich sehr gespannt auf dich: Wo möchtest du dein digitales Produkt noch weiter verbessern?

Braucht es mehr Must-Have-Effekt? Brauchst du mehr Feuer oder ein teureres Problem?

Schreib deine Gedanken oder Fragen dazu in die Kommentare.

Ich beantworte jeden Kommentar und hab ganz sicher eine Idee für dich.

Love & Namasté

Nadine

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