Herbstblues
Überraschende Fakten, wie deine Gedanken und Gefühle deine Stimmung verregnen
Sag mal, wie fühlst du dich im Herbst? Wenn um dich herum alles immer grauer wird? Legt sich da nicht auch ein grauer Schleier auf deine Stimmung? In diesem Beitrag erfährst du, warum das Wetter Nebensache für den Herbstblues ist. Du entschlüsselst, welche Hauptrolle deine Gedanken und Gefühle spielen und wie du das ganz einfach für dich nutzen kannst.
Wie dein Tag automatisch vom Herbst erobert wird
Du brauchst nicht mehr nur abends eine Jacke, sondern auch tagsüber. Du freust dich über nur 15 Minuten Sonne so sehr, wie über eine gelungene Trockenblumen-Deko, die auf Anhieb instagramable aussieht. Du überlegst, wieder Kerzen im Wohnzimmer anzuzünden. 2 neue Sorten Kräutertee landen in deinem Einkaufswagen.
Wenn du morgens aufstehst, fühlt sich das NOCH früher an, als es eh schon ist. Denn der Himmel draußen ist noch schwarz. Bevor du vor die Tür gehst, musst du prüfen, ob du heute Regenjacke, dichte Schuhe und Schirm brauchst. Und lohnt es sich heute eigentlich, die Haare zu machen oder ist es eh so feucht, dass alles andere als ein Zopf pure Zeitverschwendung wäre? Abends auf dem Heimweg dämmert es schon. Wenn du dir im Flur dann die feuchten Schuhe ausziehst, ist es draußen schon wieder fast dunkel.
Wie viele Kreuze machst du beim Herbst Bingo?
In dir wächst das zaghafte Gefühl, dass alles, was den Sommer so großartig, frei und lebenswert macht, langsam verschwindet. Und zurück bleibt was? Ein Anflug von Herbstblues.
Wie der Herbstblues über deine Stimmung siegt
Spürst du den Herbstblues? Die scheinbar grundlose Traurigkeit, die sich ab Ende September manchmal in deinen Tag schleicht? Der Herbst drückt auf deine Stimmung. Und du fühlst dich manchmal selbst wie trockenes Herbstlaub: weniger lebendig, weniger gebraucht, zerbrechlich und alt. An manchen Tagen könntest du einfach so weinen.
Mach dir keine Sorgen, du musst jetzt nicht nach einem Therapieplatz googlen. Der Herbstblues ist total normal und mit dir ist alles in Ordnung.
5 praktische Gründe für den Herbstblues:
- Weniger Tageslicht lässt deinen Körper weniger Vitamin D und weniger Serotonin bilden, das drückt deine Stimmung.
- Mit dem Rad zum Edeka? Noch auf einen Wein zum Italiener spazieren? Am See treffen und Volleyball spielen? Fällt alles weg. Im Herbst bis Winter hast du oft weniger Bewegung als im Sommer. Doch körperliche Aktivität baut Stresshormone ab und sorgt für Wohlbefinden.
- Der Supermarkt ist nicht mehr voller saisonaler, leckerer Früchte und Gemüse und das ändert womöglich deine Ernährung. Im Herbst essen wir oft gehaltvoller und etwas „schwerer“, das macht eher träge.
- Während im Sommer an manchen Wochenenden gleich mehrere Festivals, Konzerte und Märkte deine Aufmerksamkeit wollen, findet im Herbst einfach weniger statt. Du gehst weniger unter die Leute und fühlst dich eher alleine.
- Alle knallbunten Blüten verblühen, die saftigen Blätter fallen. Was grün war, wird nun braun. Der Kreislauf des Lebens dreht sich Richtung Verfall. Das macht doch an manchen Tagen einfach traurig. Punkt.
Dein ECHTE Grund für Herbstblues: Welche Brille hast du gerade auf?
Ha, jetzt bin ich mal gespannt. Ich frage dich: Welche Brille hast du gerade auf?
Ok, vielleicht ist nicht ganz klar, was ich damit meine. Es gibt zwar ganz praktische Gründe für den Herbstblues, aber die sind alle Killefit im Gegensatz zu deiner Brille. Also dein „Rahmen“, durch den du die Welt siehst.
„Du siehst die Welt nicht so, wie sie ist. Sondern so, wie du bist.“ Sprichwort.
Ein Beispiel dazu
Susanne findet den Herbst traurig, weil ihre Rosen dann nicht mehr blühen und der Garten nicht mehr bunt und lebendig aussieht.
Linda findet den Herbst super, weil sie Vögel liebt. Aus den verblühten Rosen wachsen Hagebutten, an denen viele Vögel den ganzen Herbst lang knabbern.
Susanne und Linda haben die gleiche Realität: die Rosen verblühen im Herbst. Aber ihre Brille, ihr Rahmen für die Interpretation der Realität ist anders. Die Philosophie nennt das übrigens Konstruktivismus.
Einfache Wissenschaft: erst der Gedanke, dann das Gefühl
Deine Brille entscheidet also darüber, wie du auf deine Umwelt reagierst.
Sie verändert erst deine Gedanken und dann deine daraus entstehenden Gefühle.
Manchmal ist es leicht zu erkennen, welcher Gedanke zuerst kommt und welches Gefühl daraus folgt.
- Susanne hat den Gedanken: „Wenn die Rosen verblühen, sieht mein Garten nicht mehr schön aus.“
- Daraus folgt das Gefühl: „Ich bin traurig /unzufrieden.“
- Linda hat den Gedanken: „Wenn die Hagebutten reifen, haben die Vögel was zu essen.“
- Daraus folgt das Gefühl: „Ich freue mich.“
Das ist im Alltag nicht immer so einfach zu erkennen.
Wahrscheinlich kennst du das auch: Du hast ein Gefühl, du bist traurig, und es kommt scheinbar aus dem Nichts. Der Gedanke, der das Gefühl auslöst, ist dann nicht so leicht zu finden. Aber es gibt immer einen Gedanken, der dein Gefühl entstehen lässt, auch wenn er dir gerade nicht bewusst ist. Es lohnt sich, in dich zu gehen und dort ein bisschen tiefer zu graben, um den Gedanken zu finden.
Verblüffend simpel: Gedanken gegen den Herbstblues
Dass dein Gehirn so funktioniert: Erst ein Gedanke, dann ein Gefühl – ist richtig super! Ist dir das bewusst?
Das bedeutet, dass du deinen Gefühlen nicht ausgeliefert bist. Niemand außer dir selbst kann dir Gefühle „machen“. Nur du selbst, nur deine eigenen Gedanken können das.
Wenn du deine Gedanken bewusst führst, kannst du dir also jederzeit deine Gefühle selbst machen. Quasi auf Wunsch bestellen. Wenn du deine Gedanken steuerst, steuerst du deine Gefühle.
Wie würdest du dich im Herbst gerne fühlen? Statt Herbstblues lieber Herbstfreude? Okay, kannst du haben! Welche Gedanken lösen Freude in dir aus?
Vielleicht der Gedanke: „Heute regnet es und ich kann mich mit gutem Gewissen stundenlang mit einem Buch auf die Couch kuscheln.“ Oder „Es ist schon richtig kalt geworden, Zeit für meinen gemütlichsten Lieblingspulli.“ Oder „Alles voller Pfützen und Laubmatsch – Der Hund meiner Freundin wird sich so freuen! Ich ruf sie an und wir gehen zusammen Gassi.“
Fazit
Pflege genau die Gedanken, die dir die Gefühle geben, die du gerne haben möchtest! Dann sorgen deine Gedanken und Gefühle auch nicht für schlechte Laune. Und dein Herbstblues dauert nicht den ganzen Herbst, sondern nur ein paar Stunden.
Fällt es dir schwer, deine Gedanken zu lenken, weil du immer wieder im Gedankenkarussell landest? Schreibst du in Gedanken ständig deine To Do Liste, egal was du machst?
Das ist Stress pur für dein Unterbewusstsein.
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